Sonntag, 4. Oktober 2015

Raumzeitmaschine

Es ist jedesmal ein unbeschreibliches, wundersames Erlebnis mit meiner Griffon durch den Morgentau über die gepflegten Chausseen des Göttinger Landkreises zu fahren. Unbeirrt zieht das Fahrzeug seine Bahn und gleitet mit bis zu 70 Kmh durch die Lande. Diese Geschwindigkeit hält der Motor mit seiner modernen Druckumlaufschmierung auch über mehrere Km ohne zu ermüden oder gar Probleme zu bereiten. Sanft schwingt der perfekt gefederte Sattel unter mir, Schloss Berlepsch erscheint im Morgennebel, wo tapfere Recken ein Spectaculum zelebrieren und ob des Erscheinens meiner Person höchst verwundert erscheinen. Weiter geht die Reise und auch über Karrenwege in tiefen Rinnen hält das Fahrzeug seine Bahn und bleibt stets

leicht beherrschbar. Das harmonische Auf und Ab der Gabel läßt die langwierige Arbeit beim Einbau der neuen Gleitbuchsen vergessen und sichert ein gleitendes Fahren. Der ausgereifte französische Motor der Gebrüder Peugeot ist ein Muster an Zuverlässigkeit und so kann ich oft mehrere hundert Km zurücklegen ohne zum Werkzeug greifen zu müssen. Nur ein wenig den Zündzeitpunkt nachgeregelt und er zieht mich, auch im großen Gang, kraftvoll mit bis zu 45 Kmh jeden Berg hinauf. Wunderbar ist es so Zeit und Raum zu durcheilen und meine Gedanken ziehen in die Zukunft, wenn die Nachfolger dieser zweirädrigen Freunde des Menschen mit zweistelligen PS-Leistungen, erreicht durch das koppeln mehrerer Zylinder, ihre Besitzer weit in fremde Länder tragen und zügig über die Chausseen gleiten, die dann wohl gepflastert oder gar mit dem sogenannten Asphalt belegt sind und ein sauberes Fahren bei jeder Witterung gewähren. Elf Uhr, aus der Traum. Hinter mir drängen immer mehr der uniformen Blechdroschken, deren Besitzer es für ihr gutes Recht und gar eine Notwendigkeit erachten mit hundert und mehr Km durch die Lande zu eilen. Nix wie zurück in die Garage!

1 Kommentar:

  1. Hach Willi, schön, sehr schön! Sowohl Deine RaumZeitMaschine als auch Dein Bericht darüber! Dank dafür, man sieht sich irgendwo auf der Straße...
    Die Linke zum Gruß, Achim

    AntwortenLöschen